8. Mai 2023 – Tag des Gedenkens und der Erinnerung
Auch in diesem Jahr, im Zeichen des Ukraine-Krieges, wurde am 8. Mai an vielen Orten des Barnims des Tages der Befreiung vom Hitler-Faschismus und des Endes des 2. Weltkrieges gedacht. So legten Mitglieder des Ortsverbandes der LINKEN Werneuchen/Ahrensfelde einen Kranz am Ehrenmal für die Helden des antifaschistischen Widerstandskampfes in Werneuchen nieder. Gedenkveranstaltungen, maßgeblich von der LINKEN initiiert, gab es auch in Eberswalde, Klosterfelde, Panketal u.a. Ortschaften (s. „OW online“ v. 10.05.2023).
Besonders hervorzuheben ist die Gedenkveranstaltung am Sowjetischen Ehrenmal in Bernau, an der ca. 150 Bürger*innen teilnahmen. Hier hielt Dr. Hildegard Bossmann, Mitglied des Bernauer Stadtvorstandes, eine Rede. Einleitend erinnerte sie an die vielen Opfer, die ihr Leben für die Befreiung Deutschlands von der faschistischen Gewaltherrschaft gaben: „Wir gedenken und erinnern hier am Sowjetischen Ehrenmal in Bernau, hier an diesem Denkmal, umgeben von den letzten Ruhestätten in und um Bernau gefallener Rotarmisten, an die Befreier und an die Opfer dieses Krieges, an alle Opfer der Faschismus.“
Sie verwies auf die Rede des Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier, die er in seiner Gedenkrede zum 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 2021 gehalten hatte. Damals betonte er: „Die Erinnerung an dieses Inferno, an absolute Feindschaft und die Entmenschlichung des Anderen – diese Erinnerung bleibt uns Deutschen eine Verpflichtung, und der Welt ein Mahnmal.“
Im Weiteren berichtete die Rednerin über persönliche Erinnerungen aus dem Elternhaus und die grundlegende Erfahrung sowie mitgegebene Aufgabe: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, der von deutschem Boden ausgeht! Zudem dürfe es „nie wieder rassistische Hetze gegen andere Völker geben, nie wieder die Diffamierung anderer Kulturen, anderer Gesellschaftsentwürfe.“
Sie rief dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass Diplomatie und Verhandlungen in Europa und der Welt Vorrang vor militärischen Auseinandersetzungen haben. Der Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine dürfe nicht eskalieren.
Dr. H. Bossmann schloss mit den Worten: „Schaffen wir eine Weltordnung, in der Faschismus und Krieg nicht Realität sind, sondern Menschenwürde und Solidarität. Gedenken wir der Gefallenen und Opfer und erfüllen ihr Vermächtnis.“
Im Anschluss gab es ein ehrendes Gedenken am Deserteurs-Denkmal, organisiert vom Netzwerk für Toleranz und Weltoffenheit. Dabei wurde ein Werk des Schriftstellers Wolfgang Borchert verlesen, der 1941 an die „Ostfront“ abkommandiert wurde und später aufgrund kritischer Äußerungen zum Krieg wegen „Heimtücke“ verurteilt wurde.
Das Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges in Bernau endete mit einem lockeren Treff und Gesprächsrunde in der Bürgermeisterstraße bei einer „Friedenssuppe“, organisiert vom Jugendclub „Dosto“.