Blick auf die Krisenregion Naher Osten – Panketal
Um es gleich vorweg zu sagen: Es war eine Sternstunde der politischen Information, die die Besucher am 11. März im Saal des Mehrgenerationenhauses in Schwanebeck erleben durften. Das „kommunalpolitische forum Brandenburg“ lud zum Thema „Neuordnung im Nahen Osten“ ein und gewann dafür die Arabistin und Islamwissenschaftlerin Professor Karin Kulow als Referentin und Diskussionspartnerin. Beginnend mit einer kurzen historischen Einordnung des über 100 Jahre währenden Konfliktes zwischen Palästinensern und Israelis bewertete Frau Kulow den gegenwärtigen Krieg der israelischen Regierung, um dann auf das gesamte an Konflikten so reiche Beziehungsgefüge der Staaten sowie der verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen dieser Region zu sprechen zu kommen. Ihre mit großer Leidenschaft vorgetragenen Ausführungen waren überaus beeindruckend und zeugten dank der jahrzehntelangen Beschäftigung mit ihrem Untersuchungsgegenstand von einer tiefen Detailkenntnis. Frau Kulow vermochte es, ihre Analyseergebnisse rhetorisch brillant und messerscharf auf den Punkt zu bringen.
In der anschließenden Diskussion mit dem sachkundigen Publikum sind einzelne Aspekte weiter vertieft worden. Interessant waren dabei auch die Äußerungen eines anwesenden Vertreters des kurdischen Volkes, der aus dem selbstverwalteten Rojava stammt. Er ordnete insbesondere das vor wenigen Tagen verkündete Angebot des seit 1999 im türkischen Gefängnis sitzenden Führers der Widerstandsorganisation PKK, Abdullah Öcalan, ein, den bewaffneten Kampf der Kurden für politische Selbständigkeit seines Volkes einzustellen und die PKK aufzulösen.
Mehrfach wurde von den Anwesenden kritisch angemerkt, dass in der deutschen Medienlandschaft über diese Thematik leider nur sporadisch und dazu noch sehr einseitig berichtet wird. Insofern wurde die Erwartungshaltung der Anwesenden, mit dem Besuch dieser Veranstaltung tiefer in die komplexen Zusammenhänge eindringen zu können, voll erfüllt.